Die Häufigkeit einer Fehlgeburt ist altersabhängig und beträgt bei unter 30jährigen Frauen um 25%, bei über 40jährigen Frauen hingegen 50% und mehr! Tröstlich ist, dass sobald im Ultraschall ein Herzschlag festgestellt wird (dies ist frühestens sechs Wochen nach der letzten Menstruation möglich), die Chancen auf eine erfolgreiche Schwangerschaft stark ansteigen.
Heute wissen wir, dass eine Fehlgeburt verarbeitet werden muss wie jeder Verlust im Leben. Diese sogenannte Trauerarbeit dauert weniger lange als nach einem Todesfall, soll aber weder von der betroffenen Frau noch von Partner und Umfeld unterschätzt werden. Sie werden feststellen, dass viele Bekannte und Freundinnen auch Fehlgeburten erlitten haben. Die deutsche Website Schmetterlingskinder sowie die Schweizer Engelskinder geben Ihnen weitere Anregungen, wie Sie mit diesem Rückschlag besser fertig werden können.
Behandlung der Fehlgeburt
Bis sechs Schwangerschaftswochen (zwei Wochen nach Ausbleiben der Menstruation) kann man meistens den natürlichen Abgang abwarten, der sich als starke Menstruation mit Gewebeklumpen äussert. Ältere Schwangerschaften werden mit Vorteil im Spital in einer Kurznarkose abgesaugt (Abortcurettage). Der Spitalaufenthalt dauert zumeist eine Nacht.
Verhalten nach einer Fehlgeburt
Wichtig ist, sich auf keinen Fall irgendwelche Vorwürfe zu machen (eine Fehlgeburt kann man auf keinen Fall durch Sport, Stress, Sex, Anstrengung oder Reisen selbst herbeiführen). Lassen Sie sich Zeit und Raum für die oben beschriebene Trauerarbeit. Verzichten Sie für zwei Wochen auf Geschlechtsverkehr, bis der Muttermund sich wieder geschlossen hat und seine Funktion als Infektionsbarriere wahrnehmen kann. Warten Sie zwei normale Menstruationen ab, bis Sie es wieder «versuchen».